Impulse für die künftige Kulturarbeit im Landkreis

Kunst- und Kulturschaffende trafen sich mit Landrätin Tanja Schweiger zum Regensburger LandKulturForum 2014
Regensburg (RL). Über 60 Kunst- und Kulturschaffende aus dem Landkreis kamen auf Einladung von Landrätin Tanja Schweiger im Gymnasium Lappersdorf zusammen, um gemeinsam Impulse für die künftige Kulturarbeit im Regensburger Land zu erarbeiten. Bildende und Darstellende Künstler, Musiker, Vertreter von Kulturvereinen und Heimatpfleger, aber auch Fraktionssprecher und Mitglieder des Kulturausschusses des Kreistags machten sich gemeinsam Gedanken, wie und wohin sich dieser Bereich weiterentwickeln kann, welche Projekte fortgeführt werden sollten und was für neue Ideen aufgenommen werden könnten.

LandKulturForum
Landrätin Tanja Schweiger sortierte die Ideen auf der Pinnwand nach thematischen Gesichtspunkten. 

„Kunst und Kultur sollen im Landkreis Regensburg mehr Raum bekommen“, hatte Landrätin Tanja Schweiger die Richtung für diese Veranstaltung vorgegeben. Das bereits vorhandene kulturelle Potential müsse noch besser genutzt und sichtbar gemacht werden, war ihr Anliegen. Das Treffen sollte zunächst in Erfahrung bringen, wo die Kulturschaffenden und Kulturveranstalter des Landkreises derzeit „der Schuh drückt“, welche Anregungen, Bedürfnisse und Wünsche sie aktuell haben.

Nach der Begrüßung durch die Landrätin führte Kulturreferent Dr. Thomas Feuerer, der das Treffen vorbereitet hatte, kurz in das Thema des Abends ein. Kultur sei „ein zielgerichtetes Handeln, eine tätige Verantwortung des Menschen für seine Lebenswelt, die gestaltet werden muss“. Daher werde die Kulturarbeit von der Bayerischen Verfassung und der Bayerischen Gemeindeordnung auch als eine „freiwillige Pflichtaufgabe“ der Kommunen definiert. „Eine feste Definition von Kultur gibt es nicht“, sagte Dr. Feuerer und wies auf die Abhängigkeit der Lebensqualität von der Qualität der Kultur hin. Für den Landkreis Regensburg gelte es, eine regionale kulturelle Identität zu schaffen.

Es war nach 2007 und 2009 bereits das dritte Treffen der Kulturschaffenden aus dem Landkreis. Seither konnten mehrere der damals entwickelten Ideen – einige mit Hilfe der Leader-Förderung – umgesetzt werden, zum Beispiel der Sommerkeller in Wiesent. Hier wurde ein historisches Kellergewölbe im Ort in das kulturelle Dorfleben integriert und dient nun als Kulturzentrum. Oder der Ausbau der touristischen und kulturellen Nutzung der Burgruine Heilsberg, die später eine stimmungsvolle Kulisse für die Reihe „Kultur in alten Mauern“ darstellte.

Ziel des Abends war es, in Arbeitskreisen eine Stoffsammlung anzulegen. Dazu wurden sechs Arbeitsgruppen gebildet zu den Themen Allgemeine Kulturpflege/Jugendpflege/Erwachsenenbildung, Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Heimat-/Brauchtums-/Denkmalpflege, Musik und interkommunale Zusammenarbeit, die in intensiven Diskussionen Ideen, Anregungen und Vorschläge zusammentrugen.

Die Sprecher dieser Gruppen, Dr. Rudolf Ebneth, Ludwig Bäuml, Reinhold Demleitner, Bernd Kellermann, Jürgen Horn, und Johann Festner, stellten diese im Anschluss daran dem Plenum vor. So wurde beispielsweise die Fortsetzung erfolgreicher Projekte wie „Kultur in alten Mauern“ genannt oder der Ausbau interkommunaler und internationaler Zusammenarbeit auf dem Kultursektor. Auf fünf Pinnwänden prangten schließlich viele Zettel mit Ideen. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen jetzt zeitnah ausgewertet und in Folgetreffen der Arbeitsgruppen zu umsetzungsfähigen konkreten Projekten weiter entwickelt werden. „Dran bleiben!“ war die Devise, bei der sich alle einig waren. Landrätin Tanja Schweiger dankte nach gut drei Stunden allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Treffens für die engagierte Mitarbeit und der Kulturverwaltung des Landkreises für die Vorbereitung.