Pausenhöfe an der Realschule Obertraubling nehmen immer mehr Gestalt an

(Bildmitte) Landrätin Tanja Schweiger, Bürgermeister Rudolf Graß, Schulleiterin Monika Müller-Sperl und Referent Harald Hillebrand, umrahmt von über 50 Teilnehmern hinter der Blumenwiese am Projekttag. (Foto: Stefan Lex)
(Bildmitte) Landrätin Tanja Schweiger, Bürgermeister Rudolf Graß, Schulleiterin Monika Müller-Sperl und Referent Harald Hillebrand, umrahmt von über 50 Teilnehmern hinter der Blumenwiese am Projekttag. (Foto: Stefan Lex)

07.10.2019 Wer selbst mit anpackt, weiß das Geschaffene auch mehr zu schätzen. Das ist einer der Grundgedanken bei der naturnahen Aufwertung der Pausenhöfe an der Realschule Obertraubling. Beim mittlerweile dritten Projekttag sprach Landrätin Tanja Schweiger den über 50 Helferinnen und Helfern ihre Anerkennung und ihren Dank aus.

Mit ihrer Bitte um Aufwertung der Außenanlagen habe die Rektorin der Realschule Obertraubling, Monika Müller-Sperl, im Vorjahr offene Türen bei ihr eingerannt, so Landrätin Tanja Schweiger. Nachdem die Schulleitung als Vorbild für die Neugestaltung den Naturerlebnis-Schulhof Abensberg vorschlug, den der Referent der Landrätin, Harald Hillebrand, in seinem früheren Beruf als Landschaftsarchitekt vor vielen Jahren federführend umgesetzt hat, lag es auf der Hand, die Schule auch mit Tatkraft und dem entsprechenden Fachwissen zu unterstützen. „Denn das Bewusstsein für Biodiversität und Artenvielfalt entwickelt man bereits in der Schule und am besten mit gemeinschaftlichem Engagement“, erklärt Harald Hillebrand.

In mehreren Treffen des Schulforums wurden die Grundzüge der Neugestaltung gemeinsam festgelegt und der Kostenrahmen dafür abgesteckt. Es sollte Platz sein für Inspiration und Bewegung, aber auch für Ruhezonen, naturnahe Bereiche, Kräuter, Blumenwiesen und Obstbäume. Die im Frühjahr angelegte Sommerblumenwiese konnte nun schon besichtigt werden und erntete Bewunderung.

Der mittlerweile dritte Arbeitseinsatz kürzlich diente dazu, die vom Schulforum gewünschten Liegedecks aufzubauen. Bei der Formensprache wurde ein Konzept verfolgt, das in die Dreidimensionalität kommt. Mit der ellipsenförmigen Anordnung in verschiedenen Ebenen, wurde die strenge geometrische Grundstruktur aufgelockert. Bei der fachlichen Umsetzung, entwickelt  mit dem ersten Bürgermeister Rudolf Graß und unterstützt durch den zweiten Bürgermeister Rainer Sinn, konnten die Schüler das Handwerk des Schreiners näher kennen lernen. Es wurden nicht nur Hölzer gestrichen, es wurde auch geschraubt, genagelt, geschliffen und getackert. Und natürlich wurden die vorbereiteten Bretter und Sparren transportiert und wie ein Puzzle zusammen gesetzt. So soll Schülerbeteiligung auch für Wertschätzung der selbst errichteten Rückzugsräume sorgen.

Ohne die Hilfe der Eltern und Lehrer und die Vorbereitung der Gartenabteilung im Landratsamt wären auch die 30 Meter Trockenmauern nicht zu errichten gewesen, die handwerkliches Geschick und auch Muskelkraft benötigen. Die Trockenmauern dienen nach der Bepflanzung als Biotop für Spinnen, Käfer, Eidechsen, heimische Kräuter und Gartenkräuter wie Thymian, Oregano, Schnittlauch, „Fette Henne“, Salbei oder Lavendel. Hier lässt sich später die heimische Natur begreifen und beobachten. Und auch hier ging es darum, neue Lebens-Räume zu schaffen.

Auch die vielfach gewünschten Sitzmöbel wurden ordentlich aufgebaut. Teilweise werden diese später als grünes Klassenzimmer verwendet. Damit soll eine Brücke zwischen Ökologie, Naturschutz, Handwerk, Bürgerbeteiligung und Pädagogik gebaut werden.

Direktorin Monika Müller-Sperl organisierte mit ihren Lehrkräften die Verpflegung, die dieses Mal von der Firma Globus gespendet wurde. Es gab Schnitzel-, Käse-, und Leberkässemmeln sowie Kuchen, Obst und Getränke für alle, die mithalfen. Die Jugendlichen, die am Projekt mitgearbeitet haben, waren begeistert von dem Projekttag und dem, was an diesem Tag geschaffen wurde. Wie geplant wird deshalb auch im Frühjahr 2020 der nächste Projekttag stattfinden. Dann werden Bäume, Sträucher und Kräuter gepflanzt, um das ganze Projekt abzurunden. Größere Arbeiten wie eine Kletterwand, ein Reck, Hängematten und größere Erdbewegungen werden von Fachfirmen ausgeführt.