Die Kommunale Energie Regensburg Land eG (KERL) blickt auf eine vielversprechende Entwicklung seit ihrer Neuausrichtung vor zwei Jahren zurück. In der aktuellen Zwischenbilanz, die Wirtschaftsreferent Maximilian Köckritz am 21. Juli 2025 im Kreistag vorstellte, präsentierte sich das kommunale Energieunternehmen gut aufgestellt für die anstehenden Investitionsjahre. Mit einem geplanten Investitionsvolumen von 13 Millionen Euro bis Ende 2026 und konkreten Projekten im Bereich Photovoltaik und Windenergie setzt der Landkreis ein starkes Zeichen für die regionale Energiewende.
Die Struktur der KERL ist bewusst darauf ausgelegt, Wertschöpfung in der Region zu halten. Ziel ist ein Umsetzungsmodell, bei dem sowohl die Betreibergesellschaft als auch die kaufmännische Geschäftsführung möglichst in kommunaler Verantwortung liegen. Die Gesellschaft besteht aktuell aus der KERL eG sowie der Tochtergesellschaft KERL Projekt GmbH. Weitere Beteiligungen – etwa durch die Bayernwerk Natur, die Wind 18 GmbH oder Gemeinden wie Wenzenbach – stärken das Netzwerk. Das Engagement der kommunalen Partner zeigt sich auch in den Beteiligungsmodellen für Bürgerinnen und Bürger. Über direkte und indirekte finanzielle Teilhabe – zum Beispiel durch Nachrangdarlehen oder Bürgerenergiegenossenschaften – soll die Bevölkerung aktiv in die Energiewende eingebunden werden. Informations- und Dialogformate ergänzen das Konzept der aktiven Mitgestaltung.
Konkret geplante Projekte bis Ende 2026
Das Investitionsportfolio der KERL für die Jahre 2025 und 2026 ist ambitioniert:
- Freiflächen-PV-Projekte mit einer anteiligen Leistung von 13 MWp und einem Volumen von 7,5 Mio. Euro stehen ebenso auf der Agenda wie
- Dach-PV-Anlagen auf versiegelten Flächen mit 690.000 Euro Investitionsvolumen.
Darüber hinaus wird die Entwicklung eines eigenen PV-Parks mit einem Eigenkapitalbedarf von etwa 3 Mio. Euro angestoßen – in Kooperation mit einem erfahrenen Partner.
Im Bereich Windenergie sind bereits zwei konkrete Beteiligungen vorgesehen. Drei Anlagen mit insgesamt 15 MWp (Investitionsvolumen: 15 Mio. Euro) sowie ein Einzelprojekt mit 7 MWp (5 Mio. Euro) werden anteilig von der KERL mitgetragen. Weitere Projekte im Landkreis – unter anderem in Hemau, Laaber, Schierling, Thalmassing und Nittendorf – befinden sich in der Anbahnung.
Weitblick bis 2030: 45 Mio. Euro Investitionspotenzial
Auch über 2026 hinaus denkt die KERL langfristig. Für den Zeitraum bis 2030 ist ein Investitionspotenzial von weiteren 45 Mio. Euro vorgesehen – schwerpunktmäßig in PV-Projekte auf versiegelten Flächen (2,2 Mio. Euro), großflächige Freiflächenanlagen (22 Mio. Euro) sowie Windparks (bis zu 40 Mio. Euro bei vier Projekten mit 16 Anlagen).
Regionale Strommärkte als Zukunftsmodell
Ein zukunftsweisender Baustein ist die Prüfung eines regionalen Strommarktes. Ziel ist es, lokal erzeugte Strommengen transparent zu machen und gezielt im regionalen Kontext zu vermarkten. Über einen digitalen Energiemonitor sollen Erzeugung, Verbrauch und Speicherlösungen nachvollziehbar dargestellt und intelligente Systeme wie Wallboxen und Batteriespeicher eingebunden werden.
Kommunale Energiewende in der Umsetzung
Mit konkreten Projekten, einem schlüssigen Beteiligungsmodell und einer klaren strategischen Ausrichtung zeigt die KERL, so Maximilian Köckritz, dass die kommunale Energiewende im Landkreis Regensburg keine Vision mehr ist– sie ist vielmehr bereits in vollem Gange. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein für die Umsetzung einer eigenständigen, klimafreundlichen und bürgernahen Energieversorgung.

Die Kommunale Energie Regensburg Land eG (KERL) blickt auf eine vielversprechende Entwicklung seit ihrer Neuausrichtung vor zwei Jahren zurück; PV-Anlagen sind ein wichtiger Geschäftsbereich – hier die in Bau befindliche Carport-PV-Anlage am südlichen Besucherparkplatz des Landratsamtes Regensburg.