Bürger sammelten nachhaltige Projektideen

Themenworkshops im Landratsamt brachten interessante Vorschläge / LEADER startet in die neue Förderperiode 2014 – 2020
Regensburg. (RL) Das Europäische Förderprogramm LEADER im Landkreis Regensburg startet in eine neue Förderperiode. Um auch zukünftig Fördergelder für innovative und nachhaltige Projekte über LEADER zu erhalten, ist es erforderlich, das Regionale Entwicklungskonzept der vorangegangenen Förderperiode für die nächste Förderphase 2014 – 2020 als Lokale Entwicklungsstrategie (LES) fortzuschreiben. Daher veranstaltete die LEADER-Geschäftsstelle im Landratsamt Regensburg drei Themenworkshops, in denen neue Projektideen erarbeitet wurden.

LEADER Workshop
Landrätin Tanja Schweiger begrüßte die Teilnehmer an den drei Workshops im Landratsamt. 

Landrätin Tanja Schweiger begrüßte dazu Vertreter von Vereinen und Verbänden, aus der Wirtschaft und aus dem sozialen Bereich und sagte: „Mit der LEADER-Förderung können wir innovative und nachhaltige Projektideen zur Stärkung des ländlichen Raumes verwirklichen.“ Auch Abteilungsleiterin Elisabeth Sojer-Falter, zuständig für Regionalentwicklung im Landratsamt, begrüßte die Teilnehmer und freute sich auf Ideen, die in die Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie einfließen.

Die Tourismusbeauftragte des Landkreises, Susanne Kammerer, und German Sperlich von der Wirtschaftsförderung fungierten als Moderatoren des Workshops „Tourismus – Naherholung – Wirtschaft“. Trotz einer guten bestehenden Infrastruktur im Bereich Wandern, Radfahren und Naherholung gibt es im Landkreis Regensburg Verbesserungsmöglichkeiten. So waren sich die Teilnehmer über diverse Ansatzpunkte, wie beispielsweise Verbesserung der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, einig. Auch mit dem Vorschlag, die Regensburger Burgensteige aufzuwerten und weiterzuführen um damit die Attraktivität der Region zu steigern, stand am Ende ein weiteres Diskussionsergebnis fest. Die Marke „Regensburger Land“ solle gestärkt werden und im Bereich Tourismus wäre die Weiterentwicklung von Angeboten für Gruppen- und Tagesbesuchern von Nutzen. Auch solle die Rad- und E-Bike-Region im Regensburg Land besser ausgebaut werden. Zudem entwickelte sich eine intensive Diskussion über die Sensibilisierung der regionalen Betriebe für Produkte aus der Region zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe an.

Der Workshop „Leben in der Region – Leerstandmanagement – Innenentwicklung – Kultur“ wurde von Sven Päplow, Projektmanager Leerstand, und Dr. Thomas Feuerer, Kulturreferent des Landkreises, moderiert. Die Region Regensburg bietet eine breite Fülle an kulturellen Potentialen. Man überlegte, wie sich dieses Angebot noch besser identifizieren und ausschöpfen ließe. Zudem könnten die gut angenommenen Museumsangebote im Landkreis besser miteinander vernetzt und ganzheitlich dargestellt werden. Diskussionsbedarf gab es auch zum Trend der Leerstände in den Ortskernen. Die Nutzung von Gebäuden mit teils historischer Bausubstanz als kulturelle Veranstaltungsorte wäre hier eine gute Möglichkeit. Auch die Sicherung der Nahversorgung in Dorfläden wurde ausführlich diskutiert.

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels rücken altersgerechte Wohnformen immer stärker in den Fokus. Im Workshop „Soziales – Integration – demografischer Wandel“ diskutierten die Moderatoren, Jugendamtsleiter Karl Mooser und Petra Haslbeck von der Servicestelle für Senioren und Behinderte, gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bessere Beratungsmöglichkeiten zum Thema Barrierefreiheit. Jugendliche individuell zu fördern und sie beispielsweise bei der Arbeitsplatzsuche besser beraten zu können wurde genauso in Erwägung gezogen wie der weitere Ausbau des Integrationsmanagements unter anderem mit Wanderausstellungen.

Die Ergebnisse der Workshops fließen in die Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie ein, die Ende des Jahres beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingereicht und von einer Kommission bewertet wird. Sobald Landrätin Schweiger den positiven Bescheid aus München erhält, wird in der neuen Förderperiode 2014 – 2020 der gesamte Landkreis Regensburg als LEADER-Region anerkannt. Ab 2015 kann dann mit der Umsetzung der ersten Projekte begonnen werden.