Kulturpreise für Thomas Dürr, Kilian Langrieger und Johann Festner

26.07.2024 Rund 100 Gäste hatten sich auf Einladung von Landrätin Tanja Schweiger am Mittwoch, 24. Juli 2024, im ARTONICON, im alten Pfarrhof Unterlaichling bei Schierling eingefunden, um die drei Kulturpreisträger 2024 des Landkreises Regensburg zu würdigen und zu feiern. Musiker Thomas Dürr aus Laaber nahm den Kulturpreis 2024 entgegen. Wie auch der Jugendkulturpreisträger 2024 Kilian Langrieger, gab er im Rahmen der Verleihung selbst einige Musikstücke zum Besten. Die Auszeichnung für das Lebenswerk erhielt Johann Festner aus Wörth a. d. Donau.

Multiinstrumentalist, Musiker, Lehrer und mehr – eine einzige Bezeichnung für das, was Thomas Dürr tut, ist unmöglich. Das stellte auch Laudatorin Susanne Senke fest, als sie den Werdegang und das Schaffen des diesjährigen Kulturpreisträgers beschrieb. Bekannt ist er vor allem durch seine musikalischen Wanderungen und „Hademar – Welt der Musik“ in Laaber, eine Art Museum zum Anfassen mit über 100 Musikinstrumenten. Das alte Haus, in dem es sich befindet, hat Dürr mit seiner Familie über einige Jahre hinweg eigenhändig renoviert. Nach dem Akkordeon lernte er als Kind „alles, was nicht bei drei auf den Bäumen war“, wie er selbst erzählte. Sein großes Interesse für Instrumente, Musikgeschichte, Volksmusik und Dialekt teilt er unter anderem als Musikvermittler an Schulen, in seinem Museum und bei Wanderungen. Mit seiner Authentizität schaffe er es auch, Jugendliche zu erreichen, stellte Senke fest: „Thomas Dürr ist ein künstlerischer Gesamt-Klangkörper. Das, was er vermittelt, lebt er auch und so gestaltet der Musikkenner seinen Unterricht und seine Auftritte in historischen Kostümen, die er in Kombination mit den Klangkörpern und Musikinstrumenten der jeweiligen geschichtlichen Epoche präsentiert.“

Der stellvertretende Landrat Willi Hogger begrüßte an diesem Abend die Gäste. Über das Kulturzentrum Artonicon, das seit 2010 im alten Ökonomiegebäude des alten Pfarrhofs Unterlaichling betrieben wird, sagte er: „Die Familie Langrieger bietet hier vor allem jungen Nachwuchskünstlern eine Bühne.“ Einer davon war auch Sohn Kilian, der den Jugendkulturpreis 2024 erhielt. Dr. Andreas Wehrmeyer vom Sudetendeutschen Musikinstitut ging in seiner Laudatio für den jungen Pianisten auch auf dessen Elternhaus ein, das sein Talent und seine Neigung zur Musik förderte. Vom Klavierunterricht ab sechs Jahren, über das Abitur und die Musikausbildung bei den Regensburger Domspatzen führte es Kilian Langrieger schließlich zum Klavierstudium ans Conservatorio di Musica Trento nach Italien. Mit Prädikatsnote schloss er das Studium ab. Neben bisherigen Meilensteinen seiner noch jungen Karriere, etwa Meisterklassen bei namhaften Pianisten, zahlreichen gewonnenen Preisen und Konzertauftritten, machte Wehrmeyer in seiner Laudatio auch deutlich: „Kilian Langrieger ist weit mehr als nur ein Pianist im engeren Sinne, sondern ein ganzheitlich empfindender Musiker.“

Für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde Johann Festner. „Er war und ist es, der Kunstschaffenden eine Bühne, eine Auftrittsmöglichkeit oder einen Ausstellungsort in Wörth an der Donau bietet und somit wirklich Wertvolles für unsere kleine Stadt leistet. Und das nun schon seit gut 20 Jahren und immer mit viel Herzblut“, sagte seine Laudatorin Lena Schöberl, die ehrenamtliche Kulturbeauftragte der Stadt Wörth. Sie zeichnete nach, wie Festner als Stadtrat einen Kulturausschuss initiierte oder wie er zum 50. Jubiläum von Wörth erstmals eine Kulturveranstaltung in Wörth organisierte. Viele weitere sollten folgen und unter dem Namen „K.i.W. – Kultur in Wörth“ schließlich eine Organisationsform finden. Die Kulturinitiative begleitet Festner seit ihrer Gründung als offizieller Beauftragter. Mit ihr schuf er über die Jahre ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit regional und überregional bekannten Namen und aus allen Sparten. „Viel kulturelles Gespür, Offenheit für Neues und auch das Festhalten an traditionellen Aspekten unserer kleinstädtischen Kulturlandschaft“, bescheinigte Schöberl dem Geehrten. Mit einer gemeinsamen Kulturplattform namens „Donau – Wald – Kultur“, die er koordiniert, profitieren seit Jahren auch die Nachbargemeinden Wiesent, Brennberg und Rettenbach von Festners Einsatz. Und der ist noch lange nicht vorbei, wie Schöberl mit Blick auf sein aktuelles Kulturprojekt feststellt: „Ich bin mir sicher, dass Johann Festners Idee, die Schlossfestspiele im nächsten Jahr im Wörther Schloss mit zahlreichen bekannten Künstlern wiederzubeleben, ein voller Erfolg wird.“

Landrätin Tanja Schweiger verwies am Ende des Abends auf die mittlerweile 16-jährige Tradition des Preises: „Mit der heutigen Preisverleihung hat der Landkreis bisher insgesamt 31 Preisträgerinnen und Preisträger im Bereich Kultur, Heimatpflege und Wissenschaft ausgezeichnet. Der Kulturpreis macht deutlich, dass es im Landkreis eine große, lebendige und hochkarätige Kulturszene gibt.“