Präsident Carl Fruth, Lydia Keil, Landrätin Tanja Schweiger, Dr. Peter Gröger, Chairperson Region Regensburg, Dr. Anke Janssen, Vizepräsident Prof. Kurt Franz. (v. l.)
„Wir haben uns die Sprachförderung herausgesucht, weil die Kenntnis der Landessprache wichtig ist, um in einem Land Fuß zu fassen“, betonte Carl Fruth bei der Übergabe der Spenden. „Wir nehmen uns das Potential für die Zukunft weg, wenn wir den Leuten die Sprache nicht lernen“, so Fruth, der einen künftigen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften als Herausforderung für unsere Gesellschaft sieht. Die beiden geförderten Projekte würden an der richtigen Stelle ansetzten und Flüchtlings- und Migrantenkindern dabei helfen, die Deutsche Sprache zu lernen.
Die von der Integrationsbeauftragten des Landkreises ins Leben gerufenen Nachhilfegruppen werden an der Grundschule Nittendorf, der Mittelschule Undorf und an der Grund- und Mittelschule Hemau angeboten. Seit Oktober 2014 werden dort Kinder in kleinen Gruppen ehrenamtlich von ehemaligen Grundschullehrern und Studenten gefördert um ihren Wortschatz zu erweitern. „Die Spende wollen wir für zweisprachige Unterrichtsmaterialien verwenden, mit denen die Kinder dann auch zusammen mit den Eltern weiterlernen können“, erklärte Lydia Keil.
Dr. Anke Janssen von Pax Christi betreut Kinder von Asylsuchenden in Frauenberg in der Gemeinde Brunn. Zusammen mit weiteren sechs Frauen unterrichtet sie an fünf Tagen in der Woche sehr praxisnah die deutsche Sprache, beispielsweise bei Ausflügen oder Spielplatzbesuchen. „Wir machen die beglückende Erfahrung, dass die Kinder hochmotiviert sind und in einer erstaunlichen Schnelligkeit die deutsche Sprache erlernen“, erzählte Dr. Janssen. Die Spende möchte sie für den Bücherkauf verwenden und „für kleine Dinge, die den Deutschunterricht beflügeln“.
Landrätin Tanja Schweiger, die bereits als Landtagsabgeordnete eine Übergangsklasse mit Kindern aus vielen verschiedenen Nationalitäten besucht hatte, zollten den beiden Projekten tiefen Respekt: „Es ist unglaublich, was da geleistet wird.“ Die Solidarität in der Gesellschaft mit Migranten und Asylsuchenden sei hoch, aber der Staat dürfe nicht als langfristige Strategie Staatsaufgaben über das Ehrenamt abwickeln. Die von der Politik geforderte Willkommenskultur setzen die ehrenamtlichen Helfer vor Ort um – auf eigene Kosten und mit erheblichem Zeitaufwand. „Es fehlt die Durchorganisation von oben nach unten“, bemängelte die Landrätin: „Die Letzten beißen dann die Hunde. Das sind die Kommunen und Ehrenamtlichen. Wir unterstützen natürlich unsere ehrenamtlichen Kräfte im Landkreis, die Hervorragendes leisten. Der Landkreis stellt sogar freiwillig finanzielle Mittel zur Verfügung. Über kurz oder lang ist aber hier der Staat gefordert.“
Lions-Club Oberpfälzer Jura
Der Lions-Club Oberpfälzer Jura umfasst den Westen des Landkreises Regensburg und ist Teil von „Lions-Clubs International“, einer Hilfsorganisation mit 46.000 Clubs und 1,3 Millionen Mitgliedern. Lions-Clubs gibt es weltweit in mehr als 200 Ländern. In Deutschland sind 51.000 Menschen Mitglieder in Lions-Clubs.