In der Sitzung des Krankenhausausschusses am 26. November stellte sich Prof. Dr. med. Günther Maderbacher als neuer Senior-Operateur an der Kreisklinik Wörth a.d.Donau vor. Er ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit den Zusatzbezeichnungen Manuelle Medizin/Chirotherapie, spezielle orthopädische Chirurgie, Skelettradiologie und Sportmedizin. Er wird ab 1. Januar 2026 bei MedArtes in Neutraubling und an der Kreisklinik Wörth als Senior-Operateur in der Endoprothetik und in der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie tätig sein.
„Mit Professor Maderbacher gewinnt unsere Kreisklinik einen kompetenten Facharzt, der unser medizinisches Spektrum entscheidend erweitert“, betont Landrätin Tanja Schweiger. „Er steht für die Kombination aus moderner Medizin, Erfahrung und Empathie – das ist genau der Weg, den wir als Landkreis im Gesundheitsbereich gehen wollen.“
Wirtschaftliche Entwicklung: Stabilität trotz hoher Belastungen
Krankenhausdirektor Martin Rederer berichtete im Ausschuss über die wirtschaftliche Lage und die Planung für das Jahr 2025. Die hohen Energie- und Sachkosten, die Tarifsteigerungen und vor allem die strukturelle Unterfinanzierung führen zu einem prognostizierten Defizit für 2025 in Höhe von etwa 3,06 Millionen Euro. Ein einmaliger Zuschlag von 3,25 Prozent, der durch das Krankenhausreformänderungsgesetz beschlossen wurde, bringt der Klinik vom 01.11.2025 bis 31.10.2026 rund 950.000 Euro zusätzliche Einnahmen. Der auf 2025 entfallende Anteil von etwa 160.000 Euro ist im prognostizierten Defizit von 3,06 Mio. Euro bereits berücksichtigt. Gleichzeitig belasten neue bundespolitische Maßnahmen die wirtschaftliche Situation erneut: So soll die Kreisklinik ab 2026 jährlich rund 640.000 Euro weniger erhalten.
Jahresabschluss 2024 besser als erwartet
Die Kreisklinik Wörth schloss mit einem Jahresverlust von 1,46 Millionen Euro ab – deutlich besser als die im Wirtschaftsplan vorgesehenen 3,04 Millionen Euro. Ermöglicht wurde das durch höhere Erlöse und effizientere Strukturen beim Personal- und Sachaufwand.
Budgets und Wahlleistungen: Basis für stabile Zukunft geschaffen
Krankenhausdirektor Martin Rederer berichtete auch über die Neufestsetzung der Budgets 2025 und der Wahlleistungen 2026. Trotz der zusätzlichen finanziellen Belastungen durch steigende Personal- und Sachkosten sei es wichtig gewesen, mit den Kostenträgern eine neue Vereinbarung abzuschließen, und damit künftig für die Klinik eine wirtschaftliche Basis zu schaffen. Entscheidend sei nun, die vereinbarten Leistungsziele zu erreichen, um die entsprechenden Erlöse auch tatsächlich zu sichern. Neben der hohen Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit bleibe die wirtschaftliche Stabilität das dritte zentrale Ziel der Kreisklinik, um sich im zunehmenden Wettbewerb langfristig behaupten zu können.
Planungs- und Finanzierungssicherheit für die Norderweiterung
Krankenhausdirektor Martin Rederer informiert über den aktuellen Sachstand zur geplanten Norderweiterung der Kreisklinik Wörth a.d.Donau. „Das Vorhaben umfasst den Bau eines neuen Bettentrakts mit zusätzlichen Planbetten sowie die Erweiterung wichtiger Funktionsbereiche, unter anderem der Zentralen Notaufnahme. Ziel ist es, die klinikinternen Abläufe weiter zu optimieren und die stationäre Versorgung langfristig zu stärken. Ein entscheidender Schritt im Verfahren“, so Rederer, „erfolgte am 2. Mai 2025, als sich Vertreter des Unterausschusses ‚Jahreskrankenhausbauprogramm’ vor Ort ein Bild von der Maßnahme machten. Die Mitglieder konnten sich hierbei persönlich von der Dringlichkeit des Vorhabens überzeugen.“ Auf Grundlage der Empfehlung aus dieser Begehung habe der Bayerische Ministerrat am 8. Juli 2025 beschlossen, den ersten Bauabschnitt der Norderweiterung (BA 1) mit förderfähigen Kosten in Höhe von 36,06 Mio. Euro in das Jahreskrankenhausbauprogramm 2028 aufzunehmen. Damit bestehe für das Projekt umfassende Planungs- und Finanzierungssicherheit. Besonders erfreulich sei, dass in diesem Jahr ausschließlich Klinikstandorte in das Programm aufgenommen wurden, deren langfristige Bedeutung für die akutstationäre Versorgung anerkannt ist.
Gesetzliche Änderungen: Chancen und Herausforderungen
Der Ausschuss informierte sich außerdem über aktuelle gesetzliche Entwicklungen. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), das Anfang 2025 in Kraft tritt, und das geplante Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) bringen tiefgreifende Veränderungen für die Kliniklandschaft. Neben strukturellen Anpassungen bei medizinischen Leistungsgruppen sieht das KHAG auch eine Verschiebung der neuen Finanzierungsstruktur („Vorhaltebudgets“) auf 2028 vor – ein wichtiger Schritt, um Kliniken Zeit zur Anpassung zu geben.
Ausblick
Trotz großer Herausforderungen blickt die Kreisklinik optimistisch in die Zukunft. „Wir investieren kontinuierlich in unsere Klinik und ihre Mitarbeitenden, weil eine wohnortnahe, hochwertige Gesundheitsversorgung für uns unverzichtbar ist“, so Landrätin Tanja Schweiger. „Das Engagement des gesamten Teams zeigt: Unsere Kreisklinik ist in jeder Hinsicht hervorragend aufgestellt.“

Neuer Belegarzt ab dem 1. Januar 2026, von links. Chefarzt Fritz Ottlinger, Professor Günther Maderbacher, Landrätin Tanja Schweiger und Krankenhausdirektor Martin Rederer.