Sehr erfreuliche Kennzahlen konnte Polizeipräsident Norbert Zink bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2021 am 2. Mai 2022 im Regensburger Landratsamt präsentieren. Landrätin Tanja Schweiger hatte zum diesjährigen Sicherheitsgespräch – nach zweijähriger coronabedingter Pause erstmals wieder in Präsenz – Polizeipräsident Norbert Zink, Kriminaldirektor Robert Fuchs, Kriminalhauptkommissar Andreas Weidauer, den stellvertretenden Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg Kriminalrat Andreas Rußwurm, die Leiterin der Verkehrspolizeiinspektion Regensburg Ursula Fendl sowie mit Thomas Rölz (Polizeiinspektion –PI- Neutraubling), Andreas Niebler (PI Nittendorf), Ludwig Hastreiter (PI Regenstauf) und Maximilian Schwarz (PI Wörth/Donau) die Leiter der vier Polizeiinspektionen im Landkreis in den Großen Sitzungssaal des Landratsamtes eingeladen. Sowohl bei der Zahl der Gesamtstraftaten, bei der Häufigkeitszahl und bei der Aufklärungsquote – die drei Kennziffern, welche die Kriminalitätsbelastung abbilden – weist die Kriminalstatistik – so der Polizeipräsident – im Zehn-Jahres-Vergleich den besten Wert aus. Die ohnehin schon sehr gute Sicherheitslage im Landkreis Regensburg habe sich daher nochmals verbessert. Der Landkreis Regensburg könne deshalb als einer der sichersten Landkreise in Bayern bezeichnet werden.
Landrätin Tanja Schweiger dankte den Vertretern der Polizei für die stets professionelle Zusammenarbeit mit dem Landratsamt in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen. Welch große Bedeutung generell die Sicherheitslage für die Bürgerinnen und Bürger habe, zeige sich regelmäßig bei Umfragen, wo dieses Kriterium zu den am häufigsten genannten zähle, wenn es um die Lebens- und Wohnqualität einer Region oder eben auch eines Landkreises gehe.
In der anschließenden Pressekonferenz gingen Polizeipräsident Norbert Zink und Kriminaldirektor Robert Fuchs im Detail auf die verschiedenen Kennzahlen zur Kriminalstatistik 2021 für den Landkreis Regensburg ein. Polizeipräsident Norbert Zink erläuterte unter anderem die Kennzahlen zur Kriminalitätslage, zur Deliktsverteilung und zu den Deliktsbereichen der allgemeinen Kriminalität. Kriminaldirektor Robert Fuchs ging auf den Themenbereich Verkehrslage ein, insbesondere auf die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen. Für die PKS gelte generell, dass es bei bestimmten Kennziffern durch die Coronapandemie – etwa durch Mobilitätseinschränkungen – begünstigende Effekte gegeben habe, die sich in 2022 gegebenenfalls wieder in Richtung der Vor-Corona-Jahre bewegen könnten.
Hier die Kennzahlen im Einzelnen:
Niedrigster Stand der Gesamtstraftaten seit zehn Jahren
Die Zahl der Gesamtstraftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte, wie etwa illegale Einreisen oder illegaler Aufenthalt) hat im vergangenen Jahr mit 3.768 den niedrigsten Stand seit zehn Jahren erreicht. Gegenüber 2020 (4.264) ist dies ein Rückgang um 496 Straftaten oder 11,6 Prozent.
Höchste Aufklärungsquote im 10-Jahres-vergleich
Die um ausländerrechtlichen Delikte bereinigte Aufklärungsquote wurde im Landkreis Regensburg im Vergleich zum Vorjahr von 67,7 Prozent um 2,3 Punkte auf 70 Prozent verbessert.
Häufigkeitszahl auf 10-Jahres-Tiefstand
Ein bedeutender Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung ist die sogenannte Häufigkeitszahl, also die Zahl der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten-gerechnet auf 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Ohne ausländerrechtliche Delikte ist in 2021 ein Wert von 1.940 erzielt worden, der beste seit zehn Jahren. Gegenüber 2020 macht das eine Abnahme um 257 oder 11,7 Prozent.
Rückgänge bei vielen Deliktsbereichen – Ausnahme Rauschgiftkriminalität
Die Zahl der Gesamtstraftaten (ohne ausländerrechtliche Delikte) von 3.768 kann verschiedenen Deliktsbereichen zugeordnet werden. Dieser Bestwert im Zehn-Jahres-Vergleich spiegelt sich auch dort wider. So ist die Gewaltkriminalität von 2020 auf 2021 um 3,6 Prozent auf 107 Fälle zurückgegangen; ebenso die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen. Hier gibt es einen Rückgang um 6,7 Prozent auf 84 Fälle. Die Straßenkriminalität ist mit einem Rückgang von 24,4 Prozent auf 585 Delikte ebenfalls auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Jahren. Dieser Trend ist auch oberpfalzweit zu verzeichnen. Die Straßenkriminalität ist das Deliktsfeld, das einen maßgeblichen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger hat. Unter ihr sind Diebstähle, Sachbeschädigungen sowie gefährliche und schwere Körperverletzungen, Raubüberfälle und Sexualdelikte zusammengefasst, die, von der Öffentlichkeit wahrnehmbar, auf Straßen, Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln begangen wurden. Fortgesetzt hat sich der positive Trend auch bei der Diebstahlskriminalität und beim Wohnungseinbruchdiebstahl. Die angezeigten Diebstähle reduzierten sich von 1099 auf 928 (minus 15,6 Prozent). Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging von 33 auf 22 Fälle zurück (minus 33 Prozent). Nur bei einem Deliktsbereich ist ein Anstieg zu verzeichnen: die Rauschgiftkriminalität ist um 27 Fälle auf insgesamt 363 gestiegen. Das ergibt gegenüber 2o20 ein Plus von acht Prozent.
Verkehrsunfälle gestiegen – Weniger Tote und Verletzte
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist zwar von 5.179 auf 5.424 gestiegen (plus 4,7 Prozent). Erfreulich ist, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden aber von 624 auf 528 gesunken ist. Verglichen mit 2020 verringerte sich die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen um 105 auf nunmehr 705 Personen. 2021 sind sechs Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben, 2020 kamen noch zehn Menschen ums Leben.
Auch die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr von 65 auf 49 gesunken. Todesfälle waren hierbei nicht zu verzeichnen. 2020 musste noch ein Mensch bei einem alkoholbedingten Verkehrsunfall sein Leben lassen. Die Zahl der bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen verletzten Personen halbierte sich fast von 38 auf 20.
Sechs Verkehrsunfälle, und damit vier weniger als 2020, waren auf Drogenkonsum zurückzuführen. Dabei wurden zwei Personen verletzt. Wie in 2020 kam dabei aber niemand ums Leben.
Einen Rückgang von 167 auf 159 vermeldet die Polizei im Bereich der Geschwindigkeitsunfälle. Auch die Zahl der dabei Verletzten hat im Vergleich zum Vorjahr um 20 auf nunmehr 70 abgenommen. Den Tod fanden bei Geschwindigkeitsunfällen zwei Menschen, und damit drei weniger als noch 2020.
2021 ereigneten sich im Landkreis sechs Schulwegunfälle mit sechs Verletzten, ein Unfall mehr als 2020. In den vergangen zehn Jahren wurde bei keinem Unfall eine Schülerin beziehungsweise ein Schüler getötet.
2021 kam es zu 2.267 Wildunfällen im Landkreis; das sind 210 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der dabei verletzten Personen stieg von zwei auf elf. Wie in den vergangenen Jahren kam hierbei keine Person ums Leben.
Den Sicherheitsbericht 2021 des Polizeipräsidiums Oberpfalz für den gesamten Regierungsbezirk Oberpfalz finden Sie unter https://www.polizei.bayern.de/mam/kriminalitaet/220315_ppopf_sicherheitsbericht_oberpfalz_2021.pdf