Referendare werden trotz Bestnoten nicht eingestellt
Regensburg/München. Die Einstellungssituation der Gymnasialreferendare zum Schuljahreshalbjahr 2014 ist aus Sicht der Landtagsabgeordneten Tanja Schweiger auf eine wenig durchdachte Planung des Kultusministeriums zurückzuführen, die die jungen Lehrerinnen und Lehrer nun ausbaden müssen. Dabei ist die aktuelle Situation keineswegs neu und kommt auch nicht überraschend. Bereits 2011 hat die Fraktion der FREIEN WÄHLER einen Antrag in den Bayerischen Landtag eingereicht, um zu erreichen, dass die maximale Unterrichtspflichtzeit der Referendare auf 14 Stunden statt wie in der Praxis auf bis zu 17 h gesenkt wird (Landtagsdrucksache 16/7964). Leider wurde dieser Antrag mit den Stimmen von CSU und FDP trotz der guten Argumente abgelehnt.
Die eigentliche Zielsetzung des eigenverantwortlichen Unterrichts, nämlich eine möglichst gute Ausbildung der Referendarinnen und Referendare, steht deshalb aus unserer Sicht derzeit zu wenig im Mittelpunkt. Durch die hohe Unterrichtsverpflichtung erteilen die Referendare für den Staat de facto günstigeren Unterricht als verbeamtete oder angestellte Lehrkräfte.
Jetzt hat sich auch im Landkreis Regensburg heftiger Widerstand formiert. Die Abgeordnete Tanja Schweiger wurde von einigen Elternbeiräten angeschrieben, die auf die unbefriedigende Situation vor Ort aufmerksam machen wollten. Die Abgeordnete hat in einem ausführlichen Schreiben, die Aktivitäten der Freien Wähler Landtagsfraktion der letzten Jahre dargelegt und ihre weitere Unterstützung zugesagt. Zusammenfassend lässt sich die Situation wie folgt darstellen.
Die Einstellungspolitik des Kultusministeriums ist grundlegend reformbedürftig. Trotz Bestnoten werden wahrscheinlich zum Schuljahreshalbjahr viele angehende Gymnasiallehrkräfte nicht eingestellt.
Der gültige Doppelhaushalt 2013/14 sieht bisher einen Wegfall von 371 Stellen aus der sogenannten demographischen Rendite vor. Dabei handelt es sich um Lehrerplanstellen, die aufgrund sinkender Schülerzahlen gestrichen werden sollen. Dieser Stellenabbau muss unverzüglich zurückgenommen werden, denn diese Stellen brauchen wir vor allem für den Ausbau der Ganztagsbetreuung, für die Inklusion, für kleine Klassen und für diejenigen Junglehrer, die jetzt ihr Referendariat mit Bestnoten abschließen. Tanja Schweiger: „Wir können es uns nicht leisten, die besten Absolventen zu verlieren.“