Über 100 Gäste folgten der Einladung von Landrätin Tanja Schweiger, Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und dem Arbeitskreis „Regensburg Inklusiv“ zur Veranstaltung „Menschen brauchen Chancen“ im Aurelium Lappersdorf. Das regionale Bündnis für einen inklusiven Arbeitsmarkt hat mit der „Regensburger Erklärung“ bereits im Jahr 2015 eine ideelle Plattform geschaffen, auf der sich bislang insgesamt 17 Betriebe/Einrichtungen und Organisationen dazu bekennen, gemeinsam daran zu arbeiten, mehr Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Diese Patenschaft übernahmen am Mittwoch, 6. November, 21 weitere Arbeitgeber, darunter neun Kommunen des Landkreises Regensburg, indem sie im feierlichen Rahmen im Aurelium die „Regensburger Erklärung“ unterschrieben.
Landrätin Tanja Schweiger und Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer appellierten, zusammen in der Region Regensburg Verantwortung zu übernehmen, die Inklusion in der Gesellschaft sowie auf dem ersten Arbeitsmarkt zu stärken und zu helfen, Barrieren in den Köpfen abzubauen. Dr. Markus Gruber, Ministerialdirektor im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, würdigte die Ziele und das Engagement des Arbeitskreises „Regensburg Inklusiv“, dessen Sprecher, Rolf Frey, den feierlichen Abend moderierte.
Andreas Keller, Bereichsleiter der Handwerkskammer Niederbayern und Oberpfalz, der ebenfalls Mitglied im Arbeitskreis ist, stellte die Ergebnisse der Auswertung der Fragebögen vor. Darin wurden die bisherigen Paten im Vorfeld abgefragt, ob und in welcher Form sich die „Regensburger Erklärung“ in ihren Betrieben bisher ausgewirkt hat. Dabei kristallisierte sich deutlich heraus, dass die bisherigen Unterzeichner als „Überzeugungstäter“ den Gedanken der Inklusion in ihren Unternehmen leben und dies auch nach außen kommunizieren. Bereits viele neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung wurden geschaffen. So berichtete auch Michaela Bauer in der anschließenden Podiumsdiskussion von der gelungenen Integration eines Menschen mit Handicap in ihrem Betrieb, der Firma Farben Bauer. Besonders betonte sie den sozialen Mehrwert, den der Mitarbeiter in die Firma miteinbringe.
Auf dem Podium saß auch der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, Johann Beck, der stellvertretend für die Agentur für Arbeit seine Unterschrift unter die Regensburger Erklärung setzte. Helmut Vogel als Sprecher der Niederlassung der Firma Siemens AG, die ebenfalls zu den neuen Paten gehört, berichtete, dass der Anteil von knapp zehn Prozent Beschäftigter mit Behinderung das Arbeitsleben in der Firma „erfolgreicher und bunter“ mache. Die Podiumsdiskussion wurde von Wolfgang Eberl, dem Leiter des Inklusionsamtes am ZBFS (Zentrum Bayern für Familie und Soziales) mit dem Appell beendet, Menschen mit Behinderung die „Chance zum Mitmachen“ zu geben. Beim anschließenden Imbiss nutzten „neue“ und „alte“ Paten, Politiker und die Mitglieder des Arbeitskreises die Gelegenheit, sich auszutauschen.
Die neuen Paten der Regensburger Erklärung. Foto: Susanna Hochholzer/LRA Regensburg