Zwischenergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung Regensburg–Nord liegen vor

Regensburg (RL). Bei einem gemeinsamen Pressegespräch im Hotel Haslbach stellten Landrätin Tanja Schweiger, Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, der Leiter des Staatlichen Bauamtes Regensburg, Baudirektor Alexander Bonfig und Wenzenbachs Bürgermeister Sebastian Koch die Zwischenergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung Regensburg – Nord vor. Nachdem das dieser Machbarkeitsuntersuchung vorausgehende Verkehrsgutachten Regensburg – Nord eine Vielzahl möglicher Lösungsansätze ergeben hatte, verständigten sich der Landkreis Regensburg, die Stadt Regensburg und das Staatliche Bauamt Regensburg – als die drei Auftraggeber des Gutachtens – darauf, sich in der weiteren Konkretierung zunächst auf das Projekt zu konzentrieren, das nach den Verkehrszahlen die besten und auch zügigsten Realisierungschancen hat. Dies war die Verbesserung der Anbindung der Pilsen-Allee an die B16 bei Haslbach. 

Landkreis-Verkehrsplaner Dr. Christoph Häusler stellte die vom beauftragten Ingenieurbüro entwickelten Varianten einer verbesserten Verkehrsanbindung der Pilsen-Allee an die B16 vor: 

  • Variante 1: Bestandsnahe Lösung mit Ertüchtigung der R 6 in der Ortsdurchfahrt Haslbach; die R 6 wird unmittelbar nördlich des Ortsendes von Haslbach nach Westen geschwenkt und erreicht die B 16 unmittelbar nördlich der Querung der B 16 über die Bahntrasse. 
  • Variante 2: Die R 6 schwenkt vom Bestand etwas weiter nördlich nach Westen ab und knüpft an die B 16 bei der Hölzlhofstraße an. 
  • Variante 3: Die R 6 umgeht Haslbach auf der Ostseite. Dazu schwenkt die R 6 bereits südlich von Haslbach nach Osten ab und führt in enger Linienführung um die bestehende Bebauung, damit das künftige Gewerbegebiet Thanhof möglichst wenig beeinträchtigt wird. Auch diese Variante trifft dann bei der Hölzlhofstraße auf die B 16. 
  • Variante 4: Die R 6 liegt wieder östlich von Haslbach, allerdings auch weiter östlich als die Variante 3, so dass das künftige Gewerbegebiet Thanhof kaum durchschnitten, sondern weitgehend östlich umfahren wird. Auch diese Variante knüpft an die B 16 bei der Hölzlhofstraße an. 
  • Variante 5: Die R 6 liegt noch weiter östlich, um den Ortsteil Thanhof nicht abzutrennen. Sie durchquert das Wäldchen östlich von Thanhof und trifft dann auch bei der Hölzlhofstraße auf die B 16.

Alle Varianten seien auch kombinierbar mit einer Anbindung des bestehenden Gewerbegebiets Haslbach von Norden her. 

Landrätin Tanja Schweiger stellte zum nun weiteren Vorgehen fest, dass parallel zu der in den nächsten Monaten notwendigen Fertigstellung der Machbarkeitsuntersuchung das Staatliche Bauamt Regensburg mit dem Bundesverkehrsministerium die Frage klären werde, ob dort einer weiteren Anschlussstelle an der B16 zugestimmt werden könnte. Soweit diese Frage bejaht werde und die Machbarkeitsuntersuchung insgesamt zu einem positiven Ergebnis komme, könnte bei Vorliegen aller auch sonstigen Voraussetzungen in der zweiten Jahreshälfte 2018 die Variantenentscheidung für eine Vorzugstrasse vorbereitet und im Kreistag des Landkreises, im Stadtrat der Stadt Regensburg und im Gemeinderat der Gemeinde Wenzenbach beraten und beschlossen werden. Aufgrund derzeit noch einiger klärungsbedürftiger und zentral wichtiger Parameter könne man eine belastbare Aussage zu möglichen Gesamtkosten bei den einzelnen Varianten zum Stand heute noch nicht treffen. Damit die von den einzelnen Varianten möglicherweise betroffenen Grundstückseigentümer von den Planungsvarianten nicht „aus der Zeitung“ erfahren, habe sie die Eigentümer Anfang Dezember letzten Jahres über den aktuellen Planungsstand informiert. 

Zitate: 
„Unser gemeinsames Bestreben ist es, das Verkehrsgutachten Regensburg-Nord möglichst zügig zur Umsetzung zu bringen. Die gefundenen Vorschläge vereinen eine bessere Anbindung der R 6 an die B 16 mit einer Entlastung von Gonnersdorf. Die Planung muß eng mit den Grundstückseigentümern abgestimmt sein“, erklärte Landrätin Tanja Schweiger

Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zeigte sich über die Ergebnisse der Studie erfreut: „Nun kennen wir die Varianten wesentlich klarer, die wir für die Verkehrsentwicklung im Regensburger Norden haben. Wichtig ist mir die Verbesserung der Anbindung des Gewerbegebiets Haslbach und der Pilsen-Allee an die B 16.“ 

Baudirektor Alexander Bonfig (Staatliches Bauamt Regensburg), erklärte, „dass sich die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Regensburg und dem Staatlichen Bauamt Regensburg bewährt hat. Gemeinsam haben wir Lösungen entwickelt, mit denen wir die Ostumgehung Regensburg besser an die B 16 anbinden können. Aus unserer Sicht ist dabei wichtig, dass der Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit durch die angedachte neue Anschlussstelle nicht beeinträchtigt werden.“ 

Bürgermeister Sebastian Koch (Gemeinde Wenzenbach): „Die gefundenen Lösungen entlasten Gonnersdorf vom Durchgangsverkehr und erlauben die Erschließung wichtiger Gewerbeflächen. Ich hoffe nun, dass die Wahl auf eine Lösung fällt, die sich zügig realisierten lässt.“ 

Hintergrund / Weitere Informationen: 
Ende 2015 hatten Stadt und Landkreis Regensburg sowie das Staatliche Bauamt Regensburg vereinbart, eine „Verkehrsuntersuchung Regensburg – Nord“ durchzuführen. Gemeinsam wurde als Gutachter Prof. Dr. Harald Kurzak aus München beauftragt. Ziel des Gutachtens war es, in verkehrlicher Hinsicht zu untersuchen, welche Maßnahmen im Regensburger Norden erforderlich sind, um die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern. Der Untersuchungsraum umfasste den Norden des Stadtgebiets von Regensburg und reichte bis nach Wenzenbach, Regenstauf und nach Lappersdorf entlang der Autobahn A 93. Die zu untersuchenden Varianten wurden im Vorfeld mit den in diesem Raum ansässigen verkehrserzeugenden Unternehmen, sowie mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und den betroffenen Gemeinden definiert. Besonders gut schnitt die Verlängerung der Osttangente (Pilsen-Allee) ab, also die Anbindung der R 6 an die B 16 nordöstlich Haslbach. Dieser Ansatz wurde nun auf seine Machbarkeit hin untersucht. 

Die wichtigsten Projektziele der Machbarkeitsuntersuchung sind: 

  1.  Verbesserte Anbindung der Ostumgehung Regensburg (Pilsen-Allee) an die B 16 
  2. Sichere und leistungsfähige Verkehrsführung 
  3. Ortsdurchfahrt Gonnersdorf vom Durchgangsverkehr entlasten (Verlagerung, Lenkungswirkung) 
  4. In der Böhmerwaldstraße soll sich die Verkehrsqualität nicht verschlechtern. 
  5. wenig zusätzliche Verkehrsbelastung auf der Pilsen-Allee 
  6. Vereinbarkeit mit dem geplanten Ausbau der B 16 
  7. Geringe Eingriffe in Natur und Landschaft 
  8. Geringe Eingriffe ins Privateigentum / gute Umsetzung des Grunderwerbs

Eine Übersichtskarte zu den vorgestellten fünf Varianten finden Sie hier:  

Variantenübersicht Machbarkeitsstudie

Landrätin Tanja Schweiger (2. von links) stellte gemeinsam mit Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Baudirektor Alexander Bonfig (links) und Bürgermeister Sebastian Koch die Zwischenergebnisse zur Machbarkeitsuntersuchung Regensburg – Nord vor.
Landrätin Tanja Schweiger (2. von links) stellte gemeinsam mit Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Baudirektor Alexander Bonfig (links) und Bürgermeister Sebastian Koch die Zwischenergebnisse zur Machbarkeitsuntersuchung Regensburg – Nord vor.