Wohnungsbau im Landkreis Regensburg: Trendwende geschafft

Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt stellt eine der größten Herausforderungen für die Region Regensburg dar. Dies gilt insbesondere auch für den Sozialen Wohnungsbau. Landrätin Tanja Schweiger stellte vor kurzem gemeinsam mit Oberregierungsrätin Sanja Glaser, Leiterin der Bauabteilung im Landratsamt Regensburg, sowie Reinhold Niklas, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft im Landkreis Regensburg, nicht nur die Wohnungsbaubilanz 2019/2020 für den Landkreis Regensburg vor, sondern bezog in ihre Analyse auch die Entwicklung seit 2014 mit ein.

Das Fazit, das die Landrätin ziehen konnte, war ein höchst erfreuliches: „Die Trendwende im Wohnungsbau ist geschafft. Es wird wieder mehr gebaut, und zwar nicht nur im Stadtumlandbereich, sondern in allen Landkreisgemeinden. Besonders wichtig ist, dass auch im sozialen Wohnungsbau die Zahlen wieder nach oben gehen, und zwar deutlich. Mein großer Dank gilt unseren 41 Landkreisgemeinden, die sich dieser Herausforderung gestellt haben und mit ihrem großem Engagement diese Trendwende mit herbeigeführt haben.“

Wie Landrätin Tanja Schweiger erläuterte, stieg die Zahl der genehmigten Wohnungen von 824 im Jahr 2014 auf 1.518 im Jahr 2019. Der ebenfalls gestiegene Quotient – wieviele Wohnungen pro Gebäude errichtet werden – zeige, dass auch im Landkreis zunehmend mehrgeschossiger gebaut werde. Wurden im Jahr 2014 in 521 Gebäuden noch 824 Wohnungen errichtet, waren es im vergangenen Jahr 1.518 Wohnungen in 773 Gebäuden. Dies entspreche einer Erhöhung des Quotienten von 1,58 auf 1,96. Der Trend zur zunehmenden Mehrgeschossigkeit bestätige sich auch im Anteil der Gebäude mit drei und mehr Wohnungen. Betrug dieser in 2014 noch 32 Prozent, erhöhte er sich in 2019 auf 39 Prozent.

Steigende Zahlen nicht nur im Stadtumlandbereich

„Wichtig ist mir als Landrätin, dass nicht nur im Stadtumlandbereich gebaut wird, sondern auch in allen anderen Landkreisgemeinden“, so die Landrätin weiter. So habe die Zahl der genehmigten Wohnungen im Umlandbereich von 385 in 2014 um 21,6 Prozent auf 468 in 2018 zugenommen. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Wohnungen in den anderen Landkreisgemeinden von 516 um 30 Prozent auf 671 an. Der positive Trend zeichne sich ebenfalls ab bei den Fertigstellungen und beim Bestand von Wohnungen und Gebäuden.

Die meisten neuen Wohnungen im Zeitraum 2014 bis 2018 entstanden in Regenstauf

Im Zeitraum 2014 bis 2018 seien die meisten Wohnungen in Regenstauf (470) entstanden, gefolgt von Schierling mit 314, Hemau mit 310, Sinzing mit 281 und Neutraubling mit 276 Wohnungen. In Relation zur Einwohnerzahl zeige sich, dass auch kleinere Gemeinden – mit Obertraubling als 8.500 Einwohner-Gemeinde auch eine größere – durchaus ihren Beitrag leisteten zur Entspannung des Wohnungsmarktes. So habe etwa die Gemeinde Pielenhofen in 2018 mit 1,86 (Wohnungen pro 100 Einwohner) den höchsten Wert erreicht, gefolgt von Pettendorf (1,53), Obertraubling (1.36), Brunn (1,09) und Aufhausen (0,98).

Anstieg beim Sozialwohnungsbau um 18 Prozent

Der Sozialwohnungsbau im Landkreis habe mit 1.369 Wohnungen im Jahr 1999 seinen Höchststand erreicht. In den nächsten 15 Jahren sei dieser Bestand kontinuierlich zurückgegangen auf zuletzt 843 Wohnungen im Jahr 2014. Weil die für die gesamte Region Regensburg so wichtige Trendumkehr gerade bei den Sozialwohnungen aufgrund vielfältiger Ursachen – wie lange Vorlaufzeiten durch Bauleitplanungen oder durch Klärung der Fördermodalitäten –so schwierig war, sei es eine besonders gute Nachricht, dass genau in diesem Segment dies erreicht werden konnte, so die Landrätin. Dank des Engagements der Gemeinden und vieler privater Investoren sei es gelungen, von 2015 bis zu den Prognosezahlen von 2020 einen Nettozuwachs um 159 Sozialwohnungen zu erreichen. Dies bedeute eine Erhöhung um 18,9 Prozent, ausgehend vom Bestand von 843 Sozialwohnungen in 2014 zu 1.002 Sozialwohnungen, wie sie für den 31.12.2020 prognostiziert werden. Wären in diesem Zeitraum nicht 134 Wohnungen aufgrund des festgelegten Förderendes aus der sogenannten Wohnungsbindung gefallen, wäre der Bestandszuwachs um 293 Wohnungen oder 34,8 Prozent noch deutlicher ausgefallen.

„Wohnen ist ein Grundrecht, und darf nicht armutsgefährdend sein.“

„Der Landkreis“, so die Landrätin abschließend, „ist beim Wohnungsbau jetzt wieder auf einem guten Weg. Aber die Anstrengungen müssen unvermindert weitergehen. Denn die Bevölkerungszahl des Landkreises steigt weiter – bis zum Jahr 2038 auf 209.500, was eine Zuwachsrate von 8,2 Prozent bedeutet. Die Schaffung von Wohnraum wird daher auf unserer Agenda weiterhin ganz oben stehen.“ Grundsätzlich seien aber auch Bund und Land weiterhin gefordert, wenn es beim Sozialwohnungsbau aber auch generell um die Rahmenbedingungen zur Förderung von bezahlbarem Wohnraum gehe. „Denn Wohnen ist für mich ein Grundrecht. Und jede Bürgerin und jeder Bürger muss so wohnen können, dass daraus keine Armutsgefährdung entsteht.“

Landrätin stellt Wohnungsbaubilanz vor
Der Trend beim Wohnungsbau im Landkreis Regensburg zeigt wieder nach oben, Landrätin Tanja Schweiger (Mitte) stellte gemeinsam mit Oberregierungsrätin Sanja Glaser und dem Geschäftsführer der Wohnbaugenossenschaft für den Landkreis Regensburg, Reinhold Niklas, die Bilanz für 2019/2020 vor. (Foto: LRA Regensburg, Beate Geier).