BUND Naturschutz zu Besuch im Landratsamt Regensburg

 Regensburg. (hah) Landrätin Tanja Schweiger begrüßte die Vertreter des Bund Naturschutz (BN) im großen Sitzungssaal des neuen Landratsamtes Regensburg. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wies Kreisvorsitzender Raimund Schoberer darauf hin, dass der BN in Stadt und Landkreis 18 Ortsgruppen und rund 6000 Mitglieder habe und sich vielfältig für Umwelt und Natur einsetze. Das Naturmobil ist dabei ebenso im Einsatz wie eine Wärmebildkamera zum Auffinden von Wärmelecks. Insgesamt 40 Hektar wertvolle Naturgebiete gehören dem BN und werden gepflegt.

Vertreter des Landratsamtes und des BUND Naturschutz trafen sich im großen Sitzungssaal des Landratsamtes um sich auszutauschen. 1.Reihe 4.v.l: Landrätin Tanja Schweiger, 6.v.l. Kreisvorsitzender Raimund Schoberer
Vertreter des Landratsamtes und des BUND Naturschutz trafen sich im großen Sitzungssaal des Landratsamtes um sich auszutauschen. 1.Reihe 4.v.l: Landrätin Tanja Schweiger, 6.v.l. Kreisvorsitzender Raimund Schoberer

Der BN sei sehr erfreut, dass der ehemalige Truppenübungsplatz Oberhinkofen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt übernommen wurde und als Naturerbefläche „Frauenholz“ ausgewiesen werden konnte. Diese Flächen haben ein wunderbares Entwicklungspotential zu einem echten Naturschatz gemacht. Der ganze Landkreis könne davon generationenübergreifend profitieren.

Josef Paukner, BN und Sprecher der Donau-Naab-Regenallianz, lobte den Beitrag der Landrätin Tanja Schweiger beim ersten Hochwasserdialog in Deggendorf als sehr sachlich und konstruktiv. Beim Wehr Pielmühle lägen noch nicht alle Fachstellungsnahmen vor, erläuterte Anke Rank vom Sachgebiet Wasserrecht. Der Erörterungstermin wird voraussichtlich Mitte des Jahres stattfinden. Bis dahin würde gründlich geprüft. Josef Paukner bat um „Null“ Risiko für die Wasserversorgung Sallern, warb für 100 Prozent Erhalt der Naherholungsfunktion und erläuterte die ökologische Bedeutung des Wehrbereiches für die Fische.

Rainer Brunner (BN) wollte wissen, wann der Gebäuderückbau und die Renaturierung im Bereich des Etterzhausener Steinbruchs endlich komplett umgesetzt werden. Max Kermer vom Sachgebiet Natur- und Immissionsschutzrecht erläuterte hierzu ausführlich den aktuellen Stand und die Entwicklung der letzten Jahre und wies darauf hin, dass bereits einiges renaturiert und auch viele Anlagen abgebaut seien. Das Silo und dessen Fundamente stehen allerdings noch. Aus Sicht des BN sollte 2015 diese Maßnahme endlich abgeschlossen werden und ungestörte Natur einkehren dürfen, denn Uhu und Wanderfalke sind schon vor Ort.

Walter Nowotny (BN) bat darum, die Energiewende gerade in den Genossenschaften zu stärken. Es sei nötig, hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Raimund Schoberer wies in diesem Zusammenhang auch auf die vom BN gewünschte Einführung der Biotonne und die mögliche energetische Nutzung hin. Laut Landrätin Tanja Schweiger werde diese Thematik bei der nächsten Umweltausschusssitzung erneut auf der Tagesordnung stehen.

Susanne Stangl (BN) plädierte für die Entwicklung einer Agenda, um den Flächenverbrauch im Landkreis zu reduzieren, Erholungsflächen anzudenken und Siedlungen zu entwickeln, die den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einbeziehen. Zudem sollten auch im Landkreis die Belange der Radfahrer weiter gestärkt werden.

Landrätin Tanja Schweiger freute sich über das Lob, das den Mitarbeitern des Landratsamtes für die jahrelange gute Zusammenarbeit ausgesprochen wurde. Kreisvorsitzender Raimund Schoberer bedankte sich abschließend für das konstruktive Gespräch und überreichte der Landrätin als Geschenk einen kleinen Stoff-Biber.