SPNV-Verbesserungen müssen vor Tunnel-Sanierung realisiert sein

 Koordinierungsrunde Verkehrsentwicklung Großraum R Am 3. Mai 2022 fand im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Regensburg die 7. Sitzung der Koordinierungsrunde Verkehrsentwicklung Großraum Regensburg statt; teilgenommen haben unter anderem (von links): Michael Kordon, Leiter der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Landratin Tanja Schweiger, Sebastian Gradl, Verkehrsentwicklung Landkreis Regensburg (Foto: LRA Regensburg, Verena Knerr)

Am Dienstag, 03.05.2022, fand auf Einladung der Stadt Regensburg die Koordinierungsrunde Verkehrsentwicklung Großraum Regensburg statt. Im großen Sitzungssaal des Landratsamtes tauschten sich die Aufgabenträger von Straße, Schiene und ÖPNV/SPNV sowie die Verwaltungen von Stadt, Landkreis und Freistaat aus. Unter anderem stellte die DB Netz AG den Planungsstand des Bahnausbaus Ostbayern, der RVV die Projekte Busbeschleunigung und eTarif und das Staatliche Bauamt Regensburg aktuelle Sachstände zur Weiterentwicklung der Straßeninfrastruktur vor. Die Autobahn GmbH des Bundes erläuterte im Rahmen des Termins die Grundzüge des Variantenvergleichs für die Generalinstandsetzung des Pfaffensteiner Tunnels.

Insbesondere am Beispiel des Pfaffensteiner Tunnels zeigt sich die Bedeutung des multimodalen Netzgedankens im Verkehrsbereich. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass sich die durch die Instandsetzung des Tunnels an der A 93 voraussichtlich ergebenden Verkehrsbeeinträchtigungen nur gemeinsam über alle Verkehrsträger hinweg reduzieren lassen. Dazu ist es erforderlich, die verschiedenen Planungen über alle Aufgabenträger und alle Verkehrsarten hinweg aufeinander abzustimmen und die Menschen in der Region durch ein attraktives Angebot zum Umstieg auf den Umweltverbund zu bewegen. „Jedes Auto, das nicht durch den Tunnel fährt, zählt. Allerspätestens bis zum Beginn der Bauarbeiten am Pfaffensteiner Tunnel müssen deshalb die angestrebten Angebotsverbesserungen auf der Schiene zwischen Regensburg und der Oberpfalz umgesetzt sein“, appellierte Landrätin Tanja Schweiger an Bahn und Freistaat. Verkehrsstockungen auf der A 93 im Bereich Pfaffenstein führen regelmäßig zu Belastungen des nachgelagerten städtischen Straßennetzes. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer forderte deshalb, die unvermeidbaren Verkehrsbeeinträchtigungen möglichst gering zu halten, indem „die Instandsetzung der Tunnelröhren und die Erneuerung der Donaubrücke der A 93 als ein zusammenhängendes Gesamtprojekt zu sehen sind. Eine jahrzehntelange Baustelle gilt es unbedingt zu vermeiden.“

Ergänzend wurde in der Koordinierungsrunde unter anderem über die aktuellen Entwicklungen des Radverkehrs in Stadt und Landkreis, über die Stadtbahn Regensburg mit Verlängerungsoptionen in den Landkreis und den Zentralen Omnibusbahnhof Regensburg als zentrale Mobilitätsdrehscheibe der Region informiert. Auch die Gutachter des aktuell in Bearbeitung befindlichen verkehrsträgerübergreifenden Mobilitätskonzepts Großraum Regensburg nahmen die Diskussionen interessiert zu Kenntnis. Ziel des Konzeptes ist es schließlich, eine nachhaltige, ökologische Verkehrswende für die gesamte Region einzuleiten.